Geschichte

1908: Gründung des Schützenvereins Zur Listertalsperre e.V.

Das Vereinsleben im Listertal stand immer etwas im Schatten des gesellschaftlichen und kulturellen Geschehens im Hauptort der ehemaligen Gemeinde Valbert, dem Ort Valbert selbst also. Die Kirche für das protestantische Valbert lag in dieser Ortschaft. Der Weg dahin aus dem Listertal auf unbefestigten Straßen war weit und beschwerlich. Auch das sportliche Leben blieb weitgehend auf den Ort Valbert bezogen. Die Turner wanderten nach ihrer schweren Arbeit in den Listertaler Steinbrüchen in den Abendstunden über die Höhen nach Valbert. Und ähnlich erging es den Schützenbrüdern. Wie aus der Chronik des Valberter Schützenvereins zu entnehmen ist, waren in den letzten 25 Jahren vor der Listertaler Vereinsgründung im Jahre 1908 allein acht Schützen aus diesem Einzugsgebiet Schützenkönig in Valbert.

Es galt in jener Zeit, da also das gesamte kirchliche, gesellschaftliche und kulturelle Leben auf den Ort Valbert ausgerichtet war, als geradezu ketzerische Idee, sich im Listertal selbständig zu machen. Umso bemerkenswerter ist da der Entschluss der Windebrucher Männer im Jahr 1908, die den Mut zur Gründung eines eigenen Vereins aufbrachten. Die Vereinsgründung soll damals auf Messers Schneide gestanden haben. In den Abendstunden des 15. Mai 1908 sollen die damaligen Initiatoren nach Hause gekommen sein mit den Worten: „Wie häv et kriegen!..“ (Wir haben es geschafft…..). In jenen Tagen sind die Listertaler wohl erstmalig über ihren Schatten gesprungen und besannen sich auf ihre Selbständigkeit. Im „Unterlistertaler Schützenverein“ hatten sich Männer zusammengeschlossen, um sich in Freiheit als Gemeinschaft zu artikulieren, sich über den Kreis der Nachbarschaft hinaus in einem größeren Verein zusammengehörig zu fühlen.

Die Namen der Gründer

100 Jahre Schützenverein Zur Listertalsperre – das bedeutet viele Generationen von Schützenbrüdern bis zum Jahre 2008. Folgende Einwohner von Windebruch und Umgebung gehörten zu den Gründungsmitgliedern, denen man heute noch Respekt wegen ihrer damaligen Entschlossenheit schuldig ist:

1. Gustav Schumacher, Windebruch13. Eduard Beul, Windebruch
2. Peter Berg, Windebruch14. Gustav Keller, Windebruch
3. Wilhelm Schulte, Windebruch15. Wilhelm Budde, Windebruch
4. Gustav Wever, Windebruch16. Wilhelm Schumacher, Windebruch
5. Josef Fernholz, Windebruch17. Gustav Schröder, Windebruch
6. Theodor Abel, Windebruch18. Gustav Eckmann, Stein
7. Heinrich Fernholz, Windebruch19. Wilhelm Töllner, Stein
8. Wilhelm Crummenerl, Windebruch20. Lebrecht Töllner, Stein
9. Gottlieb Immiker, Windebruch21. Carl Markus, Hunswinkel
10. Wilhelm Bode, Windebruch22. Wilhelm Budde, Lantenbach
11. Albert Fernholz, Windebruch23. Theodor Eckmann, Windebruch
12. Carl Wever, Windebruch24. Franz Zeppenfeld, Wörmge

In der Gründungsurkunde heißt es wörtlich: „Als Zweck des Vereins wurde in der Satzung die Vereinigung der Einwohner von Windebruch und Umgegend zu einem öffentlichen Feste, unter den Bewohnern aller Stände eine Annäherung herbeizuführen, die brüderliche Zuneigung und Eintracht zu wecken und dadurch den Gemeinsinn zu beleben und zu festigen, genannt.“ Die Satzung wurde am 16. Mai 1909 von der Polizeiverwaltung in Meinerzhagen genehmigt.




Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Schützenvereins